Monopoly im wahren Leben! Es ist soweit: Wasser wird an der Börse gehandelt (+Videos)

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Netzfrau Doro Schreier

Nahrungsmittel sind zum Essen da? Von wegen – es werden Grundnahrungsmittel wie Weizen, Soja, Mais & Co. innerhalb des Rohstoffsegmentes als eigene Anlageklasse gehandelt. Die Spekulanten erklären auch warum, denn zum einen werden Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais, Raps, Soja … nahezu immer benötigt, zum anderen profitiert man von einer sich verschlechternden Weltwirtschaft. Es ist sogar möglich, den Preis für Getreide zu manipulieren. Experten schätzen, dass allein in den vergangenen Jahren zwischen 22 und 50 Millionen Hektar Land in Afrika, Asien und Lateinamerika an ausländische Investoren veräußert wurden. Das entspricht fast der Hälfte der Anbaufläche von ganz Europa. Monopoly im wahren Leben.

Doch wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Verlierer den sicheren Tod! Und nicht nur Nestlé profitiert vom „blauen Gold“, sondern auch Investmentbanker. Was würden Sie sagen, wenn Sie wüssten, dass eine Geldanlage mit dem „Blauen Gold“ möglich ist? Die dann auch noch als „Grüne Geldanlage“ bezeichnet wird und hohe Renditen verspricht? Wenn es dann auch noch Steuervorteile bietet, ist es nicht dann auch, wie die Enthüllungen um die Offshore-Steuerparadiese? Wem gehört das Wasser, wenn es an der Börse gehandelt wird, wie zum Beispiel Getreide?  Wasser ein Luxusgut? Wir sind entsetzt darüber, dass die CME Group – das weltweit größte Börsenunternehmen für Finanzderivate, den weltweit ersten Terminmarkt für Wasser ins Leben gerufen hat, was Spekulationen von Finanziers und Investoren auslöst, die von der Wasserkrise des Planeten profitieren wollen. Der Krieg um Wasser hat begonnen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass Söldner an den Quellen stehen werden und den Zugang zum Wasser verwehren.

Die Zukunft des Wassers wird an der Börse gehandelt

Wasser verspricht, für das 21. Jahrhundert das zu werden, was das Öl für das 20. Jahrhundert war. Seit Öl einen „Preis“ hat und nur einige Wenige den Preis bestimmen und über Öl verfügen, gibt es Kriege um Öl.

Bis 2025 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in einer wasserarmen Region leben. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts könnte die Wahrscheinlichkeit grenzüberschreitender Konflikte um Wasser um 95% steigen. Viele Länder weltweit leiden unter einer Wasserkrise, 17 Länder stehen kurz vor dem „Day Zero“. Experten sagen voraus: Der Rohstoff Wasser wird in den nächsten Jahrzehnten wichtiger werden als Öl: In vielen Ländern ist die Krise längst da. Krieg ums Wasser: Was wie der Titel einer blutigen Wüstensaga klingt, könnte in vielen Gegenden der Welt bald Wirklichkeit werden, in einigen Ländern ist er sogar bereits da.

Obwohl das 21. Jahrhundert als eine neue Ära der Unsicherheit bezeichnet wurde, gibt es zwei Trends, derer wir ziemlich sicher sein können: die Beschleunigung des Wachstums der Infrastruktur und die Beschleunigung der Auswirkungen des Klimawandels. Und es gibt ein großes Problem, wo sich diese beiden Trends überschneiden: Die meisten Infrastrukturen sind nicht darauf ausgelegt, die Anforderungen des sich zunehmend verändernden Weltklimas zu erfüllen. Viele Länder leiden unter extremen Wasserstress, vielen weiteren droht ebenfalls ein Wassermangel.

Einem Viertel der Weltbevölkerung droht akuter Wassermangel, wie ein neuer Wasserrisiko-Atlas enthüllt. Denn sie leben in einem der 17 Länder, die schon ohne Dürren oder Hitzewellen 80 Prozent ihres Grund- und Oberflächenwassers ausschöpfen. Genau der Wasserstress hat dazu geführt, dass Wasser als universelles Gut den nächsten Level erreicht hat: an der Börse gehandelt zu werden.

Seit  Anfang Dezember 2020 werden die Rechte an Wasser wie Öl, Weizen und Soja an der Wall Street in den USA auf dem Futures-Markt gehandelt, basierend auf dem Nasdaq Veles California Water Index (NQH2O).

Obwohl der Index aus den Preisen für Wasserrechte auf dem Terminmarkt der fünf Gebiete Kaliforniens mit dem höchsten Volumen an Transaktionen dieser Art gebildet wird, kann er als Referenz für den Rest der Welt auf den Wassermärkten verwendet werden.

Wasser ist die Grundlage des Lebens: Wir können diese unbestreitbare Wahrheit nicht in Frage stellen. Für unsere Existenz sind wir auf Wasser angewiesen. Was geschieht, wenn Wasser wie Öl oder Getreide an der Börse gehandelt wird? Wir erleben es zurzeit in Kalifornien: Weil die Wasserknappheit zugenommen hat, hat sich der Preis für Wasser nach dem NQH2O-Indext verdoppelt.

Mit anderen Worten: Wer natürliche Ressourcen zur Ware erklärt, verfolgt ökonomische Interessen, nichts anderes, und wer sie besitzt, hat die Macht! Seit Jahrzehnten werben immer die gleichen Lobbygruppen für gigantische Investitionen in die Wassergewinnung.

Wenn das Wasser eine Ware ist, steigt sein Preis und es herrschen Durst und Tod

Süßwasser ist ein globales Gemeinschaftsgut, für dessen Erhalt und nachhaltige Nutzung die internationale Staatengemeinschaft Sorge tragen muss. Meint man, doch schon lange ist es in den Händen einiger Weniger, die sich einfach das kostbare Gut „geraubt“ haben. Will ein Land zum Beispiel Kredite durch die Weltbank, ist eine der Bedingungen die Privatisierung des Wassers. Bereits 2003 empfahlen sogenannte Experten, dass öffentliche Stellen für die Investitionen der Wasserkonzerne bürgen sollen. Bedeutet: Die Wasserkonzerne verdienen Milliarden Euro und bürgen wird der „kleine“ Steuerzahler. Erschreckend, oder? Siehe auch: Wem gehört das Wasser? Wollen Länder Kredite von Weltbank oder IWF – dann müssen sie ihr Wasser privatisieren!

Slowenien hat es richtig gemacht, denn es ist das erste europäische Land, das das Recht auf Wasser in seine Verfassung aufgenommen hat: „Wasserressourcen sind öffentliches Gut, das vom Staat verwaltet wird.“ Denn schon Bolivien, bekannt durch den „Wasserkrieg“, musste erleben, dass eine der Bedingungen für neue Kredite durch die Weltbank die Privatisierung des Wassers war.

„Wasserkrieg“ in Cochabamba/Bolivien

Die Ziele der sozialen Bewegungen, die im Jahr 2000 erfolgreich die Privatisierung des lokalen öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen SEMAPA verhindert hatten, schienen klar. Sie wollten nicht, dass Wasser zu einer Ware wird. Durch die Privatisierung sah man die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser gefährdet. Unter Führung des französischen Wassermultis Suez war 1997 dem Konsortium die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in La Paz und der Nachbarstadt El Alto übertragen worden. Steigende Tarife und Anschlussgebühren sowie die Nichterfüllung von Versorgungszielen brachte die Bevölkerung in der Folge gegen Suez auf. Allein in El Alto blieben 200.000 Menschen von der Versorgung ausgeschlossen. Die anhaltenden Proteste der Nachbarschaftsräte zwangen den damaligen Präsidenten schließlich zur Ankündigung der Vertragsauflösung.

Es war auch Bolivien, das ein Grundrecht auf Wasser forderte, mit Erfolg, denn im Jahr 2010 hat eine deutliche Mehrheit der UN-Mitgliedsstaaten die Versorgung mit Trinkwasser als ein grundsätzliches Menschenrecht anerkannt.

Der ehemalige, indigene Präsident Boliviens, Evo Morales umarmt eine weinende Bäuerin

Und nur 10 Jahre später ist es auch Bolivien, das den Schritt – „Wasser an der Börse“ kritisiert. Der ehemalige Präsident von Bolivien Evo Morales wendet sich an die Öffentlichkeit:: „Wasser an der Wall Street zu notieren, das ist, als würde man einen Preis auf das Leben setzen. Wenn der Raubtierkapitalismus weitergeht, verdammen wir zukünftige Generationen zu einer globalen Katastrophe. Wasser ist ein Recht, es muss für die Menschen sein, nicht für die transnationalen Konzerne.“
Und auch die anderen Länder in Lateinamerika zeigen sich besorgt. Der Ex-Präsident von Ecuador, Rafael Correa, bezeichnete seinerseits die Neuigkeit als „sehr besorgniserregend“ und Senator Gustavo Petro aus Kolumbien twitterte: „Wenn das Wasser eine Ware ist, steigt sein Preis und es herrschen Durst und Tod“.

In Mexiko wurde der Menschenrechtler und Verteidiger des Wassers Óscar Eyraud Adams in Tecate, Baja California, von einem bewaffneten Kommando erschossen. Der Krieg ums „blaue Gold“ hat schon längst begonnen und Menschen, die ihr Wasser verteidigen, sterben. Siehe: R.I.P. Menschenrechtler und Verteidiger des Wassers Óscar Eyraud Adams – Krieg ums Wasser in Mexiko – The Water Wars of Mexico

Was würden Sie machen, wenn Sie erführen, dass es ein geheimes Treffen zwischen ihrem Präsidenten und Paul Bulcke von Nestlé gegeben haben soll?

„In Südamerika gehört das Wasser der Regierung, während Sie in anderen Ländern „Wasserrechte“ kaufen können, eine bestimmte Menge Wasser, die für Aktivitäten im Zusammenhang mit Landwirtschaft oder Viehzucht verwendet werden kann, “ so die Investmentbanker. 

„Wasserprotest“ gegen die Privatisierung der Süßwasservorkommen des Landes durch Nestlé

Was würden Sie machen, wenn Sie wüssten, dass es in Ihren Ländern eines der drei größten Vorkommen von Süßwasser auf der ganzen Welt gäbe? Und was würden Sie machen, wenn Sie erführen, dass Ihre Regierung mehr als 230 Projekte privatisieren wollte, darunter auch Wasserwerke?

Das Guaraní-Wasservorkommen umfasst vier Länder. Nach den Siegen der Konservativen in Argentinien und den parlamentarischen Staatstreichen in Paraguay und Brasilien könne nur Uruguay die Privatisierung verhindern. “Je mehr der Putsch sich vertieft, desto deutlicher wird der Einfluss großer Wirtschaftsgruppen auf die Politik und ihr Interesse an der Ausbeutung unserer natürlichen Reichtümer”, so Maria Gomes de Oliveira von der MST-Leitung, 2018, als Frauen gegen die Wasserprivatisierung das Hauptquartier von Nestlé in Brasilien besetzten.

Siehe Brasilien: Protest gegen Wasserprivatisierung- Frauen besetzen Hauptquartier von Nestlé

 

Denn vom 18. bis zum 23. März 2018 fand in Brasilien das World Water Forum statt, das von großen Lobbyorganisationen wie der Weltbank, der Global Water Partnership und den führenden profitorientierten Wasserkonzernen auf der ganzen Welt einberufen wird, um zu diskutieren, wie transnationale Unternehmen vom Verkauf von Wasser an Märkten auf der ganzen Welt profitieren können.

Gemäß der brasilianischen Zeitung “Correio do Brasil” hatten sich Vertreter von Nestlé und Coca Cola bereits vorher mit der brasilianischen Regierung mehrfach getroffen, um das Prozedere für die Ausbeutung von Wasserressourcen durch Privatfirmen festzulegen. Dabei ging es insbesondere um den Guaraní-Aquifer. Angestrebt sind Konzessionsverträge für über 100 Jahre.

 

Wer natürliche Ressourcen zur Ware erklärt, verfolgt ökonomische Interessen, nichts anderes, und wer sie besitzt, hat die Macht!

Seit Jahrzehnten werben immer die gleichen Lobbygruppen für gigantische Investitionen in die Wassergewinnung. Wie Nestlé Wasser in einer Wüste abfüllen kann, haben wir Ihnen bereits erklärt.

Pure Life ist eine Erfindung des damaligen Nestlé-Chefs Peter Brabeck–Letmathe.

Es ist genau der Chef von Nestlé, der einst sagte: „Wasser solle in seinen Augen kein öffentliches Gut sein, sondern benötige auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel.“

Doch was viele nicht wissen:

Vor dem Nestlé-Chef hatten bereits andere bestimmt, dass Wasser einen Marktwert erhalten sollte, und zwar nicht wie jedes andere Lebensmittel, sondern wie Öl. Ein besonderes Interesse hatten auch die internationalen Finanzinstitutionen Weltbank und IWF, wie schon in dem Beispiel Bolivien und seinem Wasserkrieg erwähnt: „Willst du Kredite, dann privatisiere dein Wasser.“

Der Raubbau des kostbaren Gutes – WASSER – Es wurde auf der Konferenz von Dublin 1992 „offiziell“ zum „Wirtschaftsgut“ erklärt!

Die Dubliner Erklärung und Agenda 21 1992 war ein wichtiges Jahr für die internationale Süßwasserpolitik. Auf der »Internationalen Konferenz über Wasser und Umwelt« in Dublin, einer vorbereitenden Sitzung zum Erdgipfel von Rio de Janeiro, wurden in der sogenannten »Dubliner Erklärung« vier Leitprinzipien für einen Umgang mit Süßwasser formuliert:

  • Süßwasser ist eine begrenzte und verwundbare Ressource,
    die wesentlich für den Lebenserhalt, die Entwicklung
    und die Umwelt ist.
  • Wassermanagement soll Nutzer, Planer sowie politische
    Entscheidungsträger auf allen Ebenen einbeziehen.
  • Frauen spielen eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung,
    dem Management und dem Schutz von Wasser.
  • Wasser hat einen wirtschaftlichen Wert und soll wie
    ein Wirtschaftsgut behandelt werden!

Parallel zu den Aktivitäten im Rahmen der Vereinten Nationen wurde 1996 der Weltwasserrat mit Sitz in Marseille gegründet (www.worldwatercouncil.org).

Der World Water Council interessiert sich seit langem für die Finanzierung der Wasserinfrastruktur. Der Rat war durch Camdessus maßgeblich an der Gründung des beteiligt. Michel Camdessus ist ein französischer Ökonom und Ehrenpräsident der Banque de France – 1984 wurde Camdessus Gouverneur der Banque de France und von 1987 bis 2000 Direktor des Internationalen Währungsfonds.

Michael Camdessus ist der Ansicht: „Der Verbraucher hat noch nie die ‚Gesamtkosten‘ seines Wassers bezahlt und nirgendwo auf der Welt zahlt der Landwirt für sein Wasser eine Summe, die auch nur die Kosten der Ressource deckt.“ Auf die Frage, wie es mit der Privatisierung stehe, meinte Camdessus zwar, das sei nicht sein Problem, sagte aber dann: „Wasserdienstleistungen sind ‚im Allgemeinen‘ öffentliche Versorgungsleistungen, doch heute müssen sie mit dem Privatsektor organisiert werden, weil nur er in der Lage ist, die nötigen Investitionen am kostengünstigsten und effizientesten zu erbringen.“

Siehe Wem gehört das Wasser? Wollen Länder Kredite von Weltbank oder IWF – dann müssen sie ihr Wasser privatisieren!

Immer die gleichen Experten-Empfehlung: Öffentliche Stellen sollen für die Investitionen der Wasserkonzerne bürgen!

Im gleichen Jahr wurden zwei Institutionen gegründet mit praktisch denselben Geldgebern. Die Globale Wasserpartnerschaft (GWP), die 1996 von dem ehemaligen Vizepräsidenten der Weltbank, Ismail Serageldin, in Stockholm ins Leben gerufen wurde, und der World Water Council.

Die Weltbank startete 2011 eine neue Partnerschaft mit globalen Unternehmen wie Nestlé, Coca-Cola und Veolia. Das neue Unternehmen, das bei der International Finance Corporation (IFC) der Weltbank beheimatet ist, strebt eine „Transformation des Wassersektors“ an, indem es den Unternehmenssektor in einen öffentlichen Sektor einbindet. Die neue Partnerschaft ist Teil eines breiteren Trends zur Kollusion der Industrie, um die globale Wasserpolitik zu beeinflussen.

Dazu auch Global Water Summit 2017 in Madrid – Schweiz gewinnt zweiten Preis im Global Water Award und dürregeplagtes Kenia den ersten Preis

Einige Zusatzinformationen zum Verständnis:

GWP-Chefin Margaret Catley-Carlson und WWC-Leiter William J. Cogrove nahmen regelmäßig an Sitzungen teil. In seinem auf dem 3. Weltwasserforum in Kyoto im März 2003 vorgelegten Abschlussbericht empfahl das Panel, dass öffentliche Stellen für die Investitionen der Wasserkonzerne bürgen sollen. Cogrove ist der Autor von World Water Vision: Making Water Everybody’s Business 

  • Auf einem Symposium in Stockholm im August 1998 gab der damalige WWC-Präsident Mahmoud Abou-Zeid die Gründung einer „Weltwasserkommission für das 21. Jahrhundert“ bekannt. Mahmoud Abu Zeid war 1997 in der Regierung des ägyptischen Präsidenten Atif Muhammad Nagib Sidqi. Von 2005 bis 2009 saß er dem Rat der African Water Facility (AWF) vor, der afrikanischen Entwicklungsbank.
  • Die meisten der dafür angeheuerten 21 „Experten“ stammten aus Institutionen, die offen für die Privatisierung der Wasserversorgung und den Bau von Großinfrastrukturen eintreten. Die Gruppe unter Vorsitz von Ismil Serageldin zählte zu ihren Mitgliedern Jérôme Monod, Ex-Generaldirektor der Lyonnais des Eaux, Ex-Aufsichtsratsvorsitzender von Suez und Sonderberater von Staatspräsident Jacques Chirac, GWP-Chefin Margaret Catley-Carlson, Wilfried Thalwitz, Ex-Vizepräsident der Weltbank, Robert S. MacNamara, Altpräsident der Weltbank, sowie Enrique Iglesias, Präsident der Interamerikanischen Entwicklungsbank und Mitglied des Camdessus-Panels. Quelle – LE MONDE diplomatique
  • Margaret Catley-Carlson war Vorsitzende und ist jetzt Schirmherrin der Global Water Partnership, einer Partnerschaft zwischen allen Akteuren der Wasserwirtschaft, die 1996 von der Weltbank, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und der schwedischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit gegründet wurde. Sie kommt aus Kanada.

Die Arbeitsergebnisse dieser Kommission fanden Eingang in zwei Dokumente, die auf dem zweiten Weltwasserforum in Den Haag 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Die Foren und Berichte der genannten Wasserinstitutionen favorisieren ausnahmslos eine radikale Privatisierung der Wasserversorgung, wenn nicht gar des Wassers selbst, und befürworten infrastrukturelle Großbauten, die in ihren Augen die einzig mögliche Lösung darstellten.

So monopolisieren einige wenige Entscheidungsträger aus dem neoliberalen Umfeld, die im Namen aller zu sprechen vorgeben, die Wasserdiskussion und die Schlüsselpositionen in diesen Organisationen. Da sie auch in den Medien und Institutionen völlig überrepräsentiert sind, können sie die Nichtregierungsorganisationen und in gewisser Weise auch die UNO und die unabhängigen Organisationen, die durchaus Lösungsvorschläge zu bieten haben, ins Abseits drängen. PDF – Quelle  warnsignal_klima_kap4_4.11_pilardeuax 

Siehe auch: Die Vereinten Nationen (UNO) und die unselige Allianz

Dass Wasser ein Gemeingut ist, das der ganzen Menschheit gehört, wird heute kaum jemand mehr bestreiten wollen. Aber auf die gewählten Begriffe kommt es an.

Der Wasserexperte der Weltbank, John Briscoe, hat in seiner Eröffnungsrede zum 4. Weltwasserkongress im September 2004 in Marrakesch festgestellt, dass man Wasser als „Wirtschaftsgut“ behandeln müsse. Solange sich diese Sichtweise nicht durchsetze, werde sich das Problem der Unterversorgung nicht lösen lassen.

Anfang 2014 erhielt John Briscoe den Stockholm Water Prize – den „Nobelpreis für Wasser“ – für „beispiellose Beiträge zum globalen und lokalen Management von Wasser – Beiträge zu weiten thematischen, geografischen und institutionellen Umgebungen – die das Leben und den Lebensunterhalt von Millionen von Menschen weltweit verbessert haben. Noch Fragen?

Fit to Finance? – World Water Council

Im Original: Fit to Finance? – World Water Council – ist ein Bericht vom April 2015!  Jetzt schauen Sie sich bitte die sogenannten Experten an, dann werden Sie feststellen, dass außer den jeweiligen Entwicklungsbanken der Länder Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas auch Nestlé, Blackrock, der französische Wasserversorgungskonzern Veolia und die Weltbank dieses „Papier“ ausgearbeitet haben. Sie haben nicht einmal 20 Jahre gebraucht, um sich den Rohstoff Wasser unter den Nagel zu reißen.

Aus Profitgier wird mit Wasser, Gesundheit, Wald, Land oder sogar gegen Naturkatastrophen gewettet. Durch die Nullzinspolitik der EZB wird das Geld der Sparer entwertet und sie erleiden reale Vermögensverluste, so die Werbung für Anleger. 1% aller Menschen besitzen 51% des weltweiten Vermögens. Egal ob von Fußball bis hin zu  Wasser,  die Investoren suchen nach Anlagen, von denen sie sich versprechen, ihren Reichtum vermehren zu können. Und sie nennen es dann so:  Wir machen globale Lösungen regional relevant, wie die CME Group von sich behauptet, die jetzt das Wasser an die Börse gebracht hat.

Die Profitgier kennt keine Grenzen – Monopoly im wahren Leben. Doch wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Verlierer den sicheren Tod! Unsere Lebensgrundlage ist in der Hand weniger Konzerne. Dauerhaft niedrige Zinsen oder wie zurzeit NULLZINSEN, da rückten Anlagen auf den Einkaufszettel von nach Rendite suchenden Investoren, die für die restlichen 99% die Grundlage des Lebens bedeuten.

 

Was kommt als nächstes? Die Wette auf den Tod?

Gibt es bereits. Die Deutsche Bank sammelte 2012 unter Anlegern gut 200 Millionen Euro für einen Fonds ein, der einer Wette auf die Lebenserwartung von 500 lebenden Personen in den Vereinigten Staaten gleicht.

Seit  Anfang Dezember 2020 werden die Rechte an Wasser wie Öl, Weizen und Soja an der Wall Street in den USA auf dem Futures-Markt gehandelt, basierend auf dem Nasdaq Veles California Water Index (NQH2O). Obwohl der Index aus den Preisen für Wasserrechte auf dem Terminmarkt der fünf Gebiete Kaliforniens mit dem höchsten Volumen an Transaktionen dieser Art gebildet wird, kann er als Referenz für den Rest der Welt auf den Wassermärkten verwendet werden.

Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt ist der Privatisierung der weltweit wichtigsten Ressource Wasser Tür und Tor geöffnet worden

Längst bemächtigen sich Wirtschaftsunternehmen der immer knapper werdenden Ressource Wasser. Das Geschäft mit dem Wasser ist in vollem Gange. Wasser ist das wichtigste Gut auf unserer Erde. Wasser ist durch nichts in der Welt zu ersetzen. Ohne Wasser ist keinerlei Leben möglich.

Quelle: netzfrauen.org