Nike klagt wegen satanistischer Schuhe: Shitstorm gegen den Sportmodenhersteller

Niki Vogt auf Telegram folgen

Bild: pixabay

von Niki Vogt

Es ging durch alle möglichen sozialen Medien, von Telegram, Instagram, Signal, What’sApp, Facebook etc.: Ein Nike-Schuh mit jeder Menge satanistischer Symbole und Farben. Nike bekam heftige Kritik zu hören. Nur: Es war gar nicht Nike, der den Schuh auf den Markt brachte, trotz des geschwungenen Nike-Logos auf der Sohle.

Das Modelabel MSCHF, was wohl nicht zufällig an das englische „mischief“ (Unheil, Gefahr, Verderben, aber auch böswilliger Unfug) erinnert, brachte zusammen mit Rapper Lil Nas X die „Satan Shoes“ auf den Markt.

In Schwarz und Feuerrot gehalten sind sie die Farben des Höllenfürsten. Die Sneaker mit einer Sohle, an deren Seite eine rote Flüssigkeit in transparentem Kunststofftank zu sehen ist, sollen in diesem „Tank“ sogar neben Tinte einen Tropfen menschliches Blut enthalten. Dazu noch allerlei Satanismus-Schnickschnack, wie ein goldenes Pentagramm, drei eingestickte Sechsen (Die Zahl des Tieres) und den Bibelvers Lukas 10:18 „Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen“, im Übrigen würden nur 666 Paar Schuhe von diesen Satan-Shoes verkauft und zwar für – Achtung! – 1018 Dollar. Der Nike-Skandal war fertig.

Die einen finden die Schuhe cool und aufregend (was ziemlich naiv ist), die anderen warnen vor dem Salonsatanismus als die wohl raffinierteste Verführungsstrategie des Bösen. Man mag das sehen, wie man will, aber tatsächlich feiern Prominente, wie Madonna mit ihre Schwarzen Messen auf offener Bühne und Katy Perry provozierte einen „Kannibalismus-Skandal“, einem Video, wo sie ihre eigene Zubereitung zum Festessen en Detail verfilmt. Satanismus ist schick bei Prominenten und den Welteliten wird er sowieso nachgesagt.

Der 21-jährige Rapper drehte ein Musikvideo zu seinem Song „Montero“, in dem er per Pole-Dance in die Hölle gelangt und Satan selbst verführt, was allein schon für viele ein Aufreger war. Am Ende bricht er dem Teufel das Genick und setzt sich dessen Hörnerkrone auf und wird selbst Satan.

 

Ob man wirklich mit so etwas Späßchen treiben sollte – oder es sogar ernst meint, dürfte allen Zeitgenossen, die nach alle Sinne beieinander haben vollkommen unverständlich und nicht nachvollziehbar sein.

So waren die Ansichten in den Sozialen Medien sehr geteilt. Man warf sich in den USA Bibelverse um die Ohren. Insbesondere, weil Lil Nas X sich offen zu seiner Homosexualität bekennt. Man beschuldigt ihn, mit diesem satanisch-Homoerotischen Video auf Minderjährige abzuzielen, um sie für das Lasterhafte und Satan zu gewinnen. Er habe ein „ganz neues Level von dämonisch“ in seinem Musikvideo erreicht.

Kaum legten sich die Wellen über das Video, da schickte Lil Nas X diese Schuhe hinterher.

In der Schuhschachtel findet man auch noch eine Darstellung der Höllenqualen aus einem mittelalterlichen Gemälde. Wenn der Künstler von damals wüsste, wozu sein Kunstwerk heute benutzt wird …?

Das alles brachte auch Nike eine Menge schlechter Publicity ein. Da diese Schuhe aber überhaupt nicht mit Nike abgesprochen, geschweige denn von dem Unternehmen hergestellt werden, hat Nike Klage gegen MSCHF erhoben wegen Markenrechtsverletzung. Die nicht autorisierten Schuh führen die Verbraucher in die Irre, sagt Nike. Aufgrund des Nike-Logos denke der Verbraucher, Nike habe dieses Produkt herausgebracht. Das , so zeige sich, schade dem Sportartikelunternemer enorm, es haben schon viele Kunden wegen dieser Satansschuhe zum Boykott gegen Nike aufgerufen. Auch Prominente, wie Basketballspieler Nick Young schreiben auf Twitter ganz offen, dass sie sich sehr überlegen, überhaupt in Zukunft Nike-Schuhe zu tragen.

„Nike reicht diese Klage ein, um die Kontrolle über seine Marke zu behalten, um sein geistiges Eigentum zu schützen und um die Verwirrung auf dem Markt zu beseitigen, indem es die Tatsachen klarstellt — Nike hat die kundenspezifischen Satan-Schuhe von MSCHF weder genehmigt noch autorisiert“, heißt es in der Klageschrift.

Damit dürfte Nike mit hoher Sicherheit durchkommen und seinen Namen wieder reinigen. Was das Video, die Schuhe und Lil Nas X betrifft … meine persönliche Meinung: Das ist total daneben, liegt zwar im Trend, aber einfach komplett irre. Mit sowas spielt man nicht.